Warum eine weitere Programmiersprache?
Am Anfang der Entwicklung von Recapis standen die zwei Konsolprogramme
Berechne und Bearbeite.
Das Programm 'Berechne' konnte mathematische Anweisungen auswerten z.B.
Nachdem in den beiden Programmen es wünschenswert wurde,
auch Variable, Schleifen und Verzweigungen sowie Unterprogramme
verwenden zu können,
wurde es sinnvoll, sie zu einem Programm zusammenzuführen.
Die Aufrufe ändern sich in
Der Name sollte kurz, leicht sprechbar und sinnvermittelnd sein.
Er setzt sich zusammen aus Record (das ist im Englischen ein Datensatz in einer Datei
oder eine Zeile in einer Textdatei) und
Apis (das ist die lateinische Bezeichnung für die Biene).
Recapis ist ein Werkzeug für die Dateibearbeitung.
Dabei soll der Benutzer sich nicht um das
Öffnen und Schließen, das fortlaufende Lesen der Eingabedatei
sowie die Eof-Behandlung kümmern müssen,
sondern er beschreibt lediglich den Algorithmus
wie die einzelne Zeile bearbeitet wird.
Die Idee bei dem Namen Recapis ist die Vorstellung einer Biene,
die, nachdem sie weiß welche Pflanzensorte sie besuchen will,
das entsprechende Progamm läd
und dann an jeder Blüte die immer gleichen Arbeitsschritte ausführt.
Hier das kürzeste Recapisprogramm:
$ = &
Es kopiert zeilenweise die Eingabedatei in die Ausgabedatei.
Angenommen, man möchte, dass die Ausgabe eine fortlaufende Zeilenummerierung bekommt:
recapis a.txt b.txt "$=ZNR+&"
löst diese Aufgabe.
Das Konzept der impliziten Hauptschleife
ermöglicht kurze Programme, wie in den Beispielen gezeigt,
und ist der Programmiersprache Edor entlehnt,
die auch & für die Eingabevariable, $ für die Ausgabevariable
und die Notation "$ = &" für das einfachste Programm verwendet.